Die richtige Verarbeitung von Fototapeten aus Papier – in 9 Schritten zum perfekten Wandbild

Bei der Verarbeitung von Papierfototapeten sollten wir immer daran denken, dass das Trägermaterial zwar ein Spezialpapier, aber letztendlich eben doch Papier ist. Bei der Berührung mit Feuchtigkeit quillt es und wird empfindlich gegen mechanische Beanspruchungen – deshalb müssen wir bei einer Fototapete ein wenig sorgfältiger als z.B. einer Rauhfasertapete arbeiten.

1. Werkzeug
Ohne das richtige Werkzeug fangen wir erst gar nicht an - wir benötigen:

• Zollstock, Bleistift und Wasserwaage zum Anreißen
• Spachtel und Spachtelmasse für den Untergrund
• eine scharfe Schere zum Zuschneiden der Fototapete
• einen breiten Pinsel zum Auftragen des Kleisters
• einen Schaumstoffroller zum Andrücken der Fototapete
• ein ordentliches Cuttermesser zum Ausschneiden von Steckdosen und Schaltern


2. Untergrundvorbereitung
Das Papier der Fototapeten ist zwar relativ kräftig, es kann aber beim Überbrücken von Unebenheiten keine Wunder vollbringen. Deshalb ist das fertige Bild am Ende so gut wie der Untergrund, den wir deshalb möglichst penibel vorbereiten. Oder wie der Tischler sagt: gut gehobelt ist halb geschliffen!

Rauhfasertapeten empfehlen wir zu entfernen - geht ganz einfach mit einem Tapetenablöser. Löcher müssen verspachtelt werden, Latex- oder Ölfarben sollten gut angeschliffen werden.

Der perfekte Untergrund ist nach der Vorbehandlung schön eben und gleichmäßig saugfähig, um den Kleister aufnehmen zu können und eine gute Durchtrocknung zu gewährleisten.


3. Auslegen der Fototapete
Auch wenn der Platz manchmal etwas knapp ist - Sie sollten jede Fototapete vor dem Verarbeiten auf dem Fußboden ausbreiten und die passenden Bahnen nebeneinander legen. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass beim Druck eine größere Farbabweichung auftritt - diese muss aber vor dem Verkleben reklamiert werden. Sobald die erste Bahn an der Wand ist, geht nichts mehr.

Faktisch ausgeschlossen sind dagegen maßliche Abweichungen. Wenn an der Wand zwei Bahnen maßlich nicht passen, ist etwas beim Einkleistern - Quellen schief gegangen.


4. Kleister einrühren
Das Mischungsverhältnis Kleister - Wasser ist auf der Verpackung oder auf einem beiliegenden Zettel angegeben. Ein Tipp zum Einrühren: Das optimale Rührgerät ist Mutters Küchenmixer - da gibt es keine Leimklumpen mehr. Aber anschließend schön sauber machen ...!


5. Anzeichnen
Unsere Fototapeten aus Papier werden in Bahnen geliefert.
Nachdem die genaue Lage der Fototapete feststeht, zeichnen wir mit Wasserwaage und Bleistift einen senkrechten Strich auf den Untergrund. Als Profi drehen wir dabei die Wasserwaage einmal um und überprüfen, ob die Blase in beiden Richtungen gleich steht - wenn nicht, werfen wir die Wasserwaage weg und kaufen uns eine neue.


6. Einkleistern
Wir kleistern die Rückseite der ersten Bahn gleichmäßig und nicht zu dick ein.
Wichtig: Das eingekleisterte Element darf nicht quellen, es muss nach ca. einer Minute an die Wand. Andernfalls verändern sich die Abmessungen, und es kommt zu Passproblemen mit den anderen Teilstücken.
Auch wenn Sie die Fototapete von einem Maler anbringen lassen, sollten Sie diesen Punkt vor der Auftragsvergabe ansprechen - nicht jeder Profi ist automatisch ein Alleskönner.


7. Erste Bahn ansetzen
Wir richten die erste Bahn an der angezeichneten Linie aus und streichen es mit dem Schaumstoffroller glatt. Wir arbeiten von der Mitte nach außen, die Luft unter der Tapete entweicht dabei an den Seiten. Überschüssigen Kleister tupfen wir mit einem weichen Lappen vorsichtig auf.


8. Zweite Bahn ansetzen
Als nächstes setzen wir Bahn Nr. 2, 3 usw. an. Beim Trocknen schwindet (verkürzt sich) die Tapete ein klein wenig, deshalb überlappen wir die beiden Bahnen um ca. 2 mm. Kleinere Luftbläschen zwischen Tapete und Untergrund verschwinden beim Trocken.


 9. Fertigstellen und Beschneiden
Die optimale Trocknungstemperatur liegt bei ca. 20°. Wie bei allen Tapezierarbeiten darf keine Zugluft im Zimmer auftreten - auch wenn die Luft langsam dick wird, das Fenster bleibt zu!
Überstehende Kanten schneiden wir am nächsten Tag mit dem Cuttermesser ab - fertig ist das perfekte Wandbild.

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